von Dana
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5. September 2020
Ihr Lieben, wir alle kennen diesen einen Schmerz, der tiefer reicht als alles andere: Verlust, Ablehnung, Übergriff… er hat viele Namen. Bis zu meinem 5. Lebensjahr war ich ein Kind, das mit dem Herzen in der Hand all die Liebe offenbarte, die es in sich trug. Von jedem mit offenen Armen empfangen, konnte ich vollkommen frei und unschuldig meine Zuneigung zeigen und fühlte mich geliebt. Eines Tages lernte ich die väterliche Seite meiner Familie kennen, die bislang nie Interesse an mir oder meinen Eltern zeigte. Plötzlich stand ich vor diesen „fremden“ Menschen, mit weit geöffnetem Herzen, bereit all die Liebe zu geben, die mich erfüllte… Doch diese Menschen, dieser Teil meiner Familie, wollte sie nicht. Sie wandten sich ab und ließen mich in dem Glauben wertlos und unwichtig zu sein. Mehr noch, ich dachte dass es ein Fehler sei mein Herz zu öffnen, da meine Liebe unerwünscht war. Ich fühlte mich falsch, so wie ich war. Bis heute ist dies der tiefste Schmerz in mir. Wir alle haben unsere ganz eigene Erfahrung, die diesen Schmerz in uns hervorruft. Plötzlich sind wir nicht mehr die starken Erwachsenen, sondern fühlen uns so hilflos wie damals. Es tut manchmal so sehr weh, dass wir glauben, es nicht mehr ertragen zu können… Leider wiederholen sich bestimmte Erfahrungen so lange, bis wir anders damit umgehen. In unserer Kindheit haben wir Strategien entwickelt, die uns den Schmerz ertragen ließen. Nach meiner Strategie entschied ich meinen Weg zu gehen und wandte mich von diesem Teil der Familie ab. In Beziehungen und Freundschaften ging ich auf Nummer sicher und sorgte für ausreichend Abstand zwischen meinem tiefsten Inneren und anderen Menschen. Auch wenn ich immer fröhlich und offen wirkte, verbarg ich meine wahren Gefühle tief in mir. Es schien so, als hätte ich eine gute Lösung für mich gefunden. Vor ein paar Jahren änderte sich auf einmal alles. Ich wurde erbarmungslos mit dem konfrontiert, was ich einst in mir wegschloss. In allen Bereichen meines Lebens geriet ich in Situationen, die mir meine schlimmsten Ängste und Glaubenssätze aufzeigten: Meine Liebe ist nicht gewollt, ich bin nicht richtig wie ich bin, ich bin nicht genug und unbedeutend... Es waren Gedanken, die mich Tag und Nacht quälten. Viele Auslöser für denselben Schmerz und das schreckliche Gefühl, diesem aufgeliefert zu sein. Meine alte Strategie war grandios gescheitert. Es wurde Zeit für wirkliche Heilung. Auch heute gibt es ab und zu noch Situationen, die mich kurzfristig aus der Mitte bringen. Verändert hat sich das Bewusstsein, mit dem ich das Geschehen betrachte. Aus der Beobachtung heraus entscheide ich, wie ich damit umgehe. Ich bin in der Lage die überwältigenden Emotionen zuzulassen, anzunehmen und zu transformieren. Was ich früher unterdrückt und weggesperrt habe, kann ich nun liebevoll in mir integrieren. Dahinter steckt nur die Entscheidung es anders zu machen. Denn heute bin ich kein Kind mehr. Heute stehen mir alle Fähigkeiten zur Verfügung, die ich als Kind nicht hatte. Heute kann ich Grenzen setzen und selbst entscheiden, wer mich begleiten darf. Heute kann ich erkennen, wer ich wirklich bin und was ich zu geben habe. Ich kann akzeptieren, dass dies nicht jeder annehmen kann, in dem Wissen, dass es nichts mit mir zu tun hat. Ich kann mein Herz öffnen und weiß, dass es absolut unantastbar ist. Mit unserer Bewusstheit sind wir im Stande die ganze Geschichte umzuschreiben. Ja, der Weg kann schwer sein. Aber es lohnt sich: Herausfordernde Situationen schwächen bald ab und lösen sich irgendwann auf. Wenn wir dies verstehen, sind wir keine Opfer mehr! WIR entscheiden was wir denken und wie wir fühlen. Jeden Tag, jeder für sich! Wie entscheidest Du mit Deinem tiefsten Schmerz umzugehen? In Liebe, Dana Foto: Cindy Mattern